Kino

„Kino – dafür werden Filme gemacht!“ – Der Werbeslogan der Lichtspieltheater hat durchaus seine Berechtigung. Anstelle sich „Kino zu Hause“ oder gar auf Minibildschirmen anzuschauen, kann man im Kino die ganze technische Vielfalt genießen, welche die meisten Filme heute besitzen. Natürlich ist ein Kinobesuch nicht mehr für 3 Mark zu haben, wie in meiner Jugend, aber ich gehe nach wie vor gern dort hin und andere tun es ja offenbar auch. 

Bevorzugte Filme
Die bevorzugten Filme sind natürlich so vielfältig wie unsere ganze Gruppe, daher kann ich hier nur für mich selber sprechen. Die Liste der zuletzt von mir gesehenen Filmtitel findet sich weiter unten.
>GESEHENE FILMTITEL.

Für den Mainstream gibt es innerhalb der Stadtgrenzen Bonns drei Kinos von Bedeutung:

Das KINOPOLIS
in Bad Godesberg, unweit des dortigen Bahnhofs;

Das WOKI
am verkehrsgünstigen Bertha-von-Suttner-Platz;

DAS CINESTAR
mitten in der Fußgänger-City, am Markt.

Wenn es mal ausgefallenere Filme, Autorenproduktionen und interessante Erzählungen abseits der US-dominierten Produktionen sein soll, gibt es 

DIE FILMBÜHNE
in Bonn-Beuel gegenüber dem Rathaus

sowie

DAS REX
in Bonn-Endenich auf der Kulturmeile

Sehr viel seltener gehen wir in andere Kinos, dort muss schon sehr Besonderes geboten sein, dass wir uns dorthin „verirren“. Sicher haben diese auch ihre Daseinsberechtigung; zum Beispiel werden im KINO in der BROTFABRIK regelmäßig Filme in Originalsprache gezeigt. Reizt mich dann persönlich nicht ganz so sehr, aber vielleicht andere hier.

Verabredung
Kinotermine erfolgen in der Regel kurzfristig höchstens eine Woche vorher, es sei denn es handelt sich um besondere Aufführungen. Wenn wir uns zum Kino verabreden, gilt immer Folgendes, ohne dass es im Einzelfall noch besonderer Absprache bedarf:

Offenes Event
Die Kinotreffen sind „offene Events“. Wer kommt, ist da. Trotzdem wäre es nett, im Vorfeld zu erfahren, wer denn erscheinen wird. Dazu gibt es unsere WhatsApp- und SMS-Gruppen.

Treffpunkt und Uhrzeit
Wir treffen uns spätestens 15 Minuten vor Beginn der Vorstellung vor dem Eingang des Kinos, bei schlechtem Wetter im Foyer. Wer nicht kommt, ist selber schuld. Nett wäre es, stets im Vorfeld zu wissen, mit wem zu rechnen ist. Auf Verspätete kann nicht gewartet werden (auch nicht, wenn das „angekündigt“ wird)! Wir wollen keine „Hektik“. Sprich, wir wollen dann gemütlich hinein gehen, der eine oder andere mag noch einen Snack oder Getränk kaufen und evtl. dorthin gehen wollen, wo der Kaiser zu Fuß hin geht.

Kartenbesorgung
Im Anschluss besorgen wir gemeinsam die Karten, damit wir möglichst nebeneinander sitzen (jeder zahlt für sich oder einer sammelt das Geld ein und zahlt für alle, je nach Gusto). Eine Ausnahme bilden besondere Vorstellungen (einzigartige Vorstellungen oder Premierenvorstellungen, bei denen die Karten im Voraus besorgt oder zumindest reserviert werden müssen, um Platz zu finden – hier gelten dann unsere Regeln für den BESORGUNGSAUFTRAG). Es erfolgt kein Kartenkauf für (noch) nicht anwesende, da wir nach dem Kauf normalerweise sofort die Sperre passieren und ins Kino gehen. 

Platzierung
Ich persönlich bevorzuge einen Platz auf den oberen Rängen, im KINOPOLIS dann gern auch auf den bequemeren Sitzen mit Fußbank (aber ohne den „Schütteleffekt“). Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass das auch alle anderen so mögen. Wer woanders sitzen will, muss das, spätestens für den Fall einer Vorab-Besorgung der Karten, rechtzeitig sagen. 

Etikette
Im Kino gilt für diejenigen, die mit dabei sind, auch das, was ich von anderen Gästen dort erwarte: Während des Hauptfilms wird nicht gequatscht und auch nicht das Handy konsultiert. Alle wollen den Film genießen und haben dafür bezahlt – und ich möchte nicht, dass andere Gäste das Verhalten Einzelner der Gruppe zuschreiben. Und: Ich mag „Trailer“. Oft bekommt man da Anreize für weitere Kinobesuche. Während Werbung selbst manchmal nervig ist, für die Häuser aber eine wirtschaftliche Notwendigkeit, mag ich mich bei Trailern ebenso auf das Gezeigte konzentrieren wie dann beim Hauptfilm. 

Vor und nach dem Kino
Grundsätzlich „geplant“ ist da nichts, Essen und Trinken vorher oder nachher finden aber oft spontan statt. Vor und nach dem Film kann man sich also wieder gern nach Herzenslust unterhalten. Gern könnt ihr natürlich sagen, wie euch der Film gefallen hat, ggf. fließt das in meine persönliche Bewertung mit ein.

 

Ich freue mich auf schöne Kinoabende mit euch.

Bereits gesehene Filme

Vorschläge für Kinobesuche werden gern entgegengenommen.
Die Benotung erfolgt nach dem „Schulnotenprinzip“; angelehnt an das Rezensionsschema für unsere „KAAW“.
(die Homepage wurde 2024 völlig überarbeitet, daher finden sich nachstehend nur die Filme seit dem 1.1.2024): 

2024

LUX Festival „Das Lehrerzimmer“
Autorenfilm.
Kultureller Konflikt
Filmbühne Beuel (Januar)
Bewertung: Der eigentliche Konflikt wird nicht aufgelöst, sondern am Ende umgangen. Das kann so gewollt sein, ich hätte mir es aber anders gewünscht. Trotzdem gut gespielt und insgesamt eine 3.

The Beekeeper
Action.
Ex-Agent mischt Regierungszirkel auf.
Kinopolis (Februar)
Bewertung: Liam Neeson. Ich muss wohl nicht viel mehr sagen. In seiner typischen Manier nimmt er den Kampf gegen seine Widersacher auf, die zuvor sein Ruhestands-Leben als Bienenzüchter auf den Kopf stellen und seine Freundin umbringen. Solide Action, teilweise absurd  – aber das erwartet man ja auch. Von mir eine 2-3.     

Stella – ein Leben
History.
Überleben und Verrat in der Nazizeit.
Woki (Februar)
Bewertung: Glaubwürdige Darstellung von Opportunistentum der verfolgten Bevölkerung während der Nazizeit. Die Szenen im Foltergefängnis sind nichts für schwache Nerven. Hervorragend gespielt und bei mir insgesamt eine 1-2.

Argylle
Abenteuer.
Spionage-Parodie.
Kinopolis (März)
Bewertung: Ich habe ihn erst gesehen, als er fast aus den Kinos wieder heraus war. Dementsprechend gab es bereits vorab Kritiken der Art „muß nicht sein“. Ich habe es mir aber trotzdem nicht nehmen lassen und wurde angenehm überrascht. Es handelt sich um eine sehr gelungene Parodie auf James-Bond, Bourne und Mission Impossible mit zahlreichen ebenso überraschenden wie absurden Momenten. Für mich als Bond-Fan also keine vertane Zeit, da ich die Originale kenne und so manches „Osterei“ entdeckte. Daher eine klare 1 von mir.

Civil War
Krieg / Roadmovie.
Die USA im postapokalyptischen Bürgerkrieg.
Kinopolis (April)
Bewertung: Düsterer Film über einen „in naher Zukunft“ sich abspielenden USA-Bürgerkrieg. So weit hergeholt ist das Skript zum Zeitpunkt der Aufführung des Films nicht. Die Erzählweise aus Sicht zweier Reporterinnen ist zunächst gewöhnungsbedürftig, das Ende kommt abrupt und ein paar Aspekte der Situation werden nur gestreift. Hier von mir aber noch eine 2-, einfach weil mich US-Geschichte eh interessiert. 

Golda – Israels eiserne Lady
History.
Biopic Golda Meir.
Rex (Juni)
Bewertung: Sehr authentisches und atmosphärisches Biopic über Golda Meir zur Zeit des Jom-Kippur-Krieges mit einer abermals ausgezeichneten Helen Mirren in der Titelrolle. In Anbetracht der gegenwärtigen Entwicklungen im Nahen Osten absolut sehenswert. Für mich eine 1-2.

Kings Land
History.
Norwegisches Mittelalter.
CineStar (Juli)
Bewertung: Spätestens seit „James Bond: Casino Royale“ ist mir der schwedische Schauspieler Mats Mikkelsen ein Begriff. Daher war die Historische Erzählung um einen niederen Adeligen, der auszieht, um die Heide Fruchtbar zu machen, für mich ein Muß. Es gibt auch eine Love-Story, aber allein die geschickt dargestellten höfischen Intrigen machen es schon sehenswert. Spannend erzählt mit einem zuletzt doch etwas überraschenden, bedingt glaubhaftem Ende. Man darf darüber streiten, ob das nun ein „Happy End“ war oder nicht. Für mich überraschend gut. Von mir eine 1-. 

To the Moon
History.
Die Geschichte der Mondlandung 1969 – neu erzählt.
Kinopolis (Juli)
Bewertung: Im Mittelpunkt dieses Filmes steht eine Hochstaplerin, die von der amerikanischen Regierung den Auftrag erhält, Gelder für das Raumfahrtprogramm zu beschaffen. Die erste bemannte Mondlandung im Wettrennen mit Russland steht bevor. Voll gepackt mit witzigen Dialogen stellt sich die Frage, ob wir am Ende tatsächlich Originalbilder von Armstrongs ersten Schritten auf dem Erdtrabanten sehen oder einen Fake. Aber nicht nur Verschwörungstheoretiker werden mit diesem überwiegend sehr lustigen Streifen bestens bedient. Interessant bis zum Schluss, hat mich der Streifen positiv überrascht. Daher eine 1-.  

ISS
Science Fiction.
Intrigenspiele auf der Raumstation während eines Nuklearkrieges auf der Erde.
Kinopolis (Juli)
Bewertung: Der Plot könnte einem McLean-Roman entsprungen sein. Sechs Wissenschaftler an Bord der Internationalen Raumstation kommen in die missliche Lage, trotz ihrer eigenen persönlichen Bande die Raumstation auf Weisung ihrer jeweiligen Regierungen übernehmen zu sollen, als auf der Erde ein Nuklearkrieg ausbricht. Da passt es, dass dort gerade nach einem Mittel gegen die „Strahlenkrankheit“ geforscht wird, das in der Postapokalypse dringend gebraucht wird. Am Ende bleiben viele Fragen offen. Trotzdem eine 2-3 von mir.

Trap: No Way Out
Psycho-Thriller.
Familienvater als Serienmörder im Stadion.
Woki (August)
Bewertung: Als „Horror“-Film angepriesen, entpuppt sich der Film schnell eher als „Psycho-Thriller“. Wer so etwas wie „Sieben“ oder gar „Freitag der 13.“ erwartet, wird sicherlich enttäuscht. Dabei ist die Handlung durchdacht, wenn auch manchmal vorhersehbar. Weitestgehend aus Sicht des Täters erzählt, versuchen die Behörden einen Serienkiller zu stellen und nutzen dabei ein ganzes Konzert (eindrucksvoll: Die Sängerin Raven in einer Mischung aus Billie Eilish, Adele und Taylor Swift) als „Falle“. Ohne zu spoilern: Das Ende lässt einen zweiten Teil vermuten. Von mir eine 3+, da zwar die Erwartungen an einen „Horror-Film“ einfach nicht erfüllt werden, aber das Skript bis auf zwei Schwachstellen als „Psycho-Thriller“ überzeugt.

Alien – Romulus
Science Fiction.
Fortsetzung der Monster-in-Space-Saga.
Kinopolis (September)
Bewertung: Als 1979 der erste Film der Reihe – damals mit der bezaubernden Sigourney Weaver – mit viel Geheimnistuerei in den Kinos angekündigt wurde, war ich gerade alt genug, um da überhaupt reingehen zu dürfen. Im Laufe der Jahre erschienen einige Sequels und Prequels, insgesamt sind es nun in all den 45 Jahren immerhin sieben Filme geworden, die aber nur selten mit dem Original mithalten konnten. Der bis dato letzte (Convenant) hatte mich dabei besonders enttäuscht, und so war ich mit meinen Erwartungen zu „Romulus“ auch entsprechend zurückhaltend. Diese allerdings wurden dann übertroffen. Wenngleich der Film nach dem üblichen Strickmuster der ganzen Serie arbeitet (Monster dezimiert nach und nach eine Crew, die es wie auch immer in dessen Einfluss-Späre verschlagen hat), und man letztlich genau das bekommt was man erwartet, ist „Romulus“ doch irgendwie erfrischend moderner. Ridley Scott hat hier gezeigt, dass er es doch noch kann (wenn auch „nur“ als Produzent und nicht als Regisseur, und das Ende stellt klar, dass es auch eine Nr. 8 geben wird. ALIEN will return. In diesem Sinne ein „gutes Befriedigend“, auch wenn das Monster längst nicht mehr so schockt wie Ende der Siebziger. 

Megalopolis
Futuristische Dystopie.
Woki (Oktober)
Dass einige Menschen unsere heutige (westliche) Gesellschaft mit dem alten Rom auf dem Höhepunkt seiner Dekadenz vergleichen, ist sooo weit nicht hergeholt. Aus diesem Grund interessierte ich mich sehr für Altmeister Francis Ford Coppolas neues dystopisches Werk. Da dieses zum Teil bereits in den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts geschrieben wurde und die ersten Dreharbeiten schon in den frühen 2000ern stattfinden, war ich gespannt: New Rome (eigentlich New York) versinkt in einem Sumpf an Intrigen, Orgien und Drogen. Da scheint der Neuaufbau eines findigen Architekten mit einem „Zaubermaterial“ (eben Megalo) nach dem Absturz eines Sovjet(!)-Satteliten, der Teile der Stadt zerstört, gerade recht zu kommen. Doch es gibt auch Widersacher gegen damit verbundene Enteignungen. Hauptgegenspieler ist der Bürgermeister, der auf althergebrachte Baustoffe setzt und in Megalo eine Gefahr sieht. Soweit die Grundhandlung, die noch um interessante Nebenstränge ergänzt wird. Erzählt wird das Ganze in Form einer überzeichneten avantgardistisch anmutenden Fabel, was das Stück für den Durchschnitts-Kinogänger nicht leicht zugänglich macht. So war er dann auch beim Publikum eher durchgefallen und die Fachkritiken sehr gemischt. Aber der Film „hat was“ und hält unserer ach so geschätzten freien Welt, die sich gerade immer mehr in absurdesten Teilideologien verzettelt, den Spiegel vor. So ist denn Megalopolis meiner Ansicht nach zwar nicht Coppolas Meisterwerk, aber dennoch sehenswert. Ich vergebe hier eine 2-3, denn leider merkt man dem Film auch an, dass es während des Drehs zahlreiche Probleme gab. 

The Apprentice – The Trump Story
Biopic.
Rex (Oktober)
Der Lehrjunge also. Und genau darum geht es in dem Film, das der us-amerikanische Präsidentschaftskandidat als „Machwerk“ bezeichnete. Aber warum eigentlich? Die Republikaner wählen ihn doch genau dafür, dass er so ist, wie er ist. Und das hat seinen Ursprung: Im New York der frühen 1970er Jahren fungiert der noch junge Donald Trump als Mieteintreiber für seinen strengen Vater. Aber Junior will mehr und findet seinen Lehrmeister im Winkeladvokaten und Strippenzieher Cohen. Seine Beziehung und Ehe mit Ivana wird genauso beleuchtet wie das Verhältnis zu seinem älteren Bruder, der „nur“ Pilot ist (der Vater bezeichnet es als „Busfahrer mit Flügeln“), schließlich der Trinksucht verfällt und sozial völlig abstürzt. Eine Zeitreise durch die 80er Jahre folgt mit Trumps stetigem Aufstieg zum Immobilienmogul. Ein durchweg sehenswertes Biopic, dass sich die Note 2 verdient hat.   

 

… wird fortgesetzt …